Waffenfabrik Herbert Schmidt, Modell HS 5


Im Jahr 1919 gründeten die Brüder Franz und Herbert Schmidt im Keller des elterlichen Wohnhauses eine kleine Waffenmanufaktur, die sich zunächst auf einfache Hahnflinten in den Kalibern 12, 16, 20 und .410 konzentrierte. 1928 brannte der Betrieb ab, wurde wieder aufgebaut und das Fertigungsprogramm auf Flobert Gewehre, Zylinderverschlussflinten, und Luftpistolen erweitert. Später, vor dem Zweiten Weltkrieg, folgten Repetierbüchsen in 6,5x55 und 8x57 IS und während des Krieges Instandsetzungsarbeiten an Gewehren 98 K. 1945 wurde die Firma zunächst nach Würtemberg evakuiert. Schließlich ließ sich Herbert Schmidt in Ostheim (Rhön) nieder. 1950 erhielt Schmidt wieder eine Herstellungslizenz für Start- und Gaswaffen. Es folgten ständige Produkterweiterungen, 1959 folgte ein Single-Action-Revolver im Stil des Colt Frontier Scout im Kaliber .22 lfb und . 22 Magnum, der sehr erfolgreich in die USA exportiert wurde. Später folgten Single-Action Revolver bis .357 Magnum und für Platzpatronen in 6mm und 9mm, außerdem Luftpistolen, Mini-Revolver für Schlüsselanhänger, Start- und Gaspistolen und Blankwaffen. Nach dem Tod Herbert Schmidts im Jahr 1974 führten Sohn Wolfgang und Ehefrau Christa die Geschäfte weiter.

Die Selbstladepistole HS 5 im Kaliber 6,35 mm Browning wurde als Modell 5A auch als Schreckschusspistole im Kaliber 8mm k angeboten. Es handelt sich um einen einfachen Rückstoßlader mit Schlagbolzenschloss aus einer Spritzgusslegierung mit einem eingegossenen Stahllauf mit darunter liegender Schließfeder. In den Verschluss ist ein 27 mm langes Stahlstück eingegossen, durch das der Schlagbolzen gleitet und das gleichzeitig den Stoßboden bildet. Bei gespannter Waffe tritt hinten am Schlitten ein Signalstift hervor, der sicht- und fühlbar die gespannte Waffe anzeigt, Die auf der linken Seite liegende Sicherung wirkt mit ihrer Welle unmittelbar auf den Abzug. 


Der Schlitten wird auf dem Griffstück durch eine unter dem Lauf gleitende Brücke gehalten, die auch der Schließfeder als Widerlager dient. Hinten wird der Schlitten durch einen Haltebolzen geführt, die in den Schlagbolzentunnel des Schlittens gleitet. Dieser Haltebolzen ist gleichzeitig das Widerlager für die Schlagbolzenfeder. Zum Zerlegen drückt man den vorstehenden Riegel unterhalb des Haltebolzens nach oben, worauf das Anschlagstück nach hinten herausspringt. Man kann nun den Schlitten einfach nach oben abnehmen.

Die HS5 besitzt eine Magazinkapazität von sechs Patronen. Finish und Verarbeitung der Pistole ist durchaus ansprechend und sie liegt gut in der Hand. Die empfohlenen Verkaufspreise lagen bei 78.- DM für das Modell 5A mit Plastikgriffschalen. Das Modell 5 kostete 82,50 DM mit Plastikgriffschalen. Das hier gezeigte verchromte Modell mit Nussbaumgriffschalen war gegen Aufpreis erhältlich. Die Lieferung erfolgte in einer einfachen Pappschachtel, mit Anleitung und Nylonbürste.


Technische Daten:

Werbeanzeige aus dem Waffenschmied 1928

Höhe

90 mm

Kaliber

6,35 mm Browning

Stückzahl

unbekannt

Breite

22 mm

Gewicht

345 g

Seriennummern

unbekannt

Länge

115 mm

Magazinkapazität

6 Patronen

Lauflänge

70 mm

Herstellungsjahr

bis 1979

HS5 linke Seite
HS5 linke Seite
Die HS5 in verchromter Ausführung.
HS5 rechte Seite
HS5 rechte Seite
Die Magazinverlängerung gibt der Schusshand guten Halt.
HS5 Schachtel Draufsicht
HS5 Schachtel Draufsicht
Eine schmucklose Schachtel ohne jegliche Aufschrift.
HS5 in der Originalschachtel
HS5 in der Originalschachtel
HS5 SN Schachtel Seitenansicht
HS5 SN Schachtel Seitenansicht
HS5 Anleitung S1
HS5 Anleitung S1
HS5 Anleitung S2
HS5 Anleitung S2
HS5 Anleitung S3
HS5 Anleitung S3
HS5 Anleitung S4
HS5 Anleitung S4
HS5 Anleitung S5
HS5 Anleitung S5
HS5 Anleitung S6
HS5 Anleitung S6
HS5 Anleitung S7
HS5 Anleitung S7