Franz Stock, Modell W.T.P. (Westentaschenpistole)
Carl Bernhard Franz Stock wurde am 1, September 1867 in Hagenow geboren. Zunächst arbeitete Stock in der Firma "Deutsche Telefonwerke" seines Bruders Robert bevor er am 8. November 1904 sein eigenes Unternehmen, die Franz Stock Maschinenbau & Werkzeugfabrik, gründete. 1920 werden als Geschäftsfelder Maschinen- und Werkzeugbau, Präzisionsteile, Waffen, Telefone, Metallteile und -arbeiten angegeben. 1939 starb Franz Stock an der Folge eines Herzinfarkts.
Franz Stock brachte eine Reihe von Taschenpistolen im Kaliber 7,65 mm Browning und 6,35 mm Browning heraus. Diese basierten auf den Patenten von Walter Decker aus Zella St. Blasii (DRP 303268, DRP 304279), die bereits 1915 anerkannt und 1919 bzw. 1920 ausgegeben wurden. Prinzipiell handelt es sich um Pistolen mit festen Lauf und um den Lauf herum angeordneter Schließfeder, bei denen der Verschlussblock durch einen Haken am Ende des Ausziehers gehalten wird. Franz Stock veränderte gegenüber den Decker-Patenten lediglich den Magazinhalter, wofür er ein eigenes Patent (DRP 318549) anmeldete, das 1920 erteilt wurde. 1921 brachte Stock zunächst eine Pistole im Kaliber 7,65 mm Browning auf den Markt. 1923 folgte dann ein Modell in 6,35 mm Browning. 1924 erschien eine Sportpistole im Kaliber .22 lfb mit einem 190 mm langen Lauf. 1925 folgt, basierend auf der Sportpistole, eine Übungspistole mit 100 mm und mit 140 mm (selten) Lauf.
Die Stock Taschenpistole im Kaliber 6,35 mm Browning ist eine verkleinerte, technisch ansonsten identische Version der 1921 erschienenen 7,65 mm Browning Pistole, die ebenfalls als Taschenpistole beworben wurde. Die Visierung besteht aus einer auf der Laufhülse angebrachten Kimme und einer in den Schlitten gefrästen U-förmigen Rille. Die Griffschalen sind aus Hartgummi und weisen den Schriftzug "STOCK" auf beiden Seiten auf. Das brünierte Magazin hat auf der linken Seiten drei vertikale Schlitze und rechts ein einzelnes kleines Loch. Einige Magazinböden zeigen die ineinander verschlungenen Initialien "FS".
Von der Stock 6,35 mm Browning Taschenpistole gibt es zwei Varianten.
Variante 1
Diese Variante ähnelt sehr der großen Schwester in 7,65 mm Browning. Der Verschluss weist 13 Griffrillen auf. Die Seitenflächen des Verschlusses sind kantig und setzen sich deutlich von der Laufhülse ab. Die Serienummer findet sich auf der linken Seite des Griffstücks oberhalb des Abzugsbügels.
Die Beschriftung links auf dem Schlitten lautet:
FRANZ STOCK-BERLIN. D.R.P.
CAL. 6,35.
Rund 13.000 dieser ersten Variante wurden hergestellt.
Variante 2
Der wesentliche Unterschied der Variante 2 ist, dass nunmehr die seitlichen Flächen des Verschlusses fließend in die Laufhülse übergehen. Frühe Pistolen haben noch 13 Griffrillen, spätere dann nur noch 12 Rillen. Die Seriennumer erhalt ein Präfix "A" und wird im vorderen, linken Bereich des Schlittens, ohne Präfix, wiederholt.
Die seitliche Beschrftung dieser Variante lautet:
FRANZ STOCK-BERLIN.
CAL. 6,35.
Rund 2.000 Pistolen dieser 2. Variante dürften entstanden sein.
Werbeanzeige aus dem Magazin "Der Waffenschmied" vom 25. August 1923. Die erste bekannte Werbung für eine 6,35 mm Variante der Stock.
Höhe | 83 mm | Kaliber | 6,35 mm Browning | Stückzahl | 13.000 / 2.000 |
Breite | 22 mm | Gewicht | 350 g | Seriennummernbereich | 1-13000 / A1-A2000 |
Länge | 121 mm | Magazinkapazität | 7 Patronen | ||
Lauflänge | 63 mm | Bauzeit | 1922/23 bis mind. 1937 |
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