Deutsche Taschenpistolen

Deutschland, vor allem die Region um das thüringische Suhl, war eines der Zentren für die Entwicklung von Taschenpistolen im beginnenden 20. Jahrhundert. Große Hersteller wie Walther, Mauser, Sauer & Sohn und ebenso heute unbekannte wie Lignose, Mann, Menz, Ortgies, Zehna und viele andere produzierten sehr hochwertige Taschenpistolen. Die Hochphase dieser Waffen endete jedoch jäh mit Beginn des Zweiten Weltkriegs. Im Nachkriegsdeutschland war der Privatbesitz von Schusswaffen durch die allierte Besatzung zunächst völlig verboten. Viele Waffen wurden eingesammelt und vernichtet und gingen damit unwiederbringlich für die Nachwelt verloren. Erst in den 1950er Jahren war der Besitz von Feuerwaffen wieder unter strengen Auflagen erlaubt. Das Führen von Schusswaffen zur Selbstverteidigung nahm jedoch aufgrund der gesetzlichen Auflagen nie mehr die Ausmaße an, wie vor dem Krieg. Hochwertige Taschenpistolen, wie diejenigen von Walther (Modelle TP, TPH) oder Korriphila (TP70), waren Ausnahmen. Den Markt bestimmten eher günstige Modelle von Erma, Rhöner, Reck oder Schmidt, die oftmals als scharfe Pistolen und als Schreckschusswaffen angeboten wurden. Im folgenden sehen Sie einen exemplarischen Querschnitt der in Deutschland entwickelten und hergestellten Taschenpistolen.